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1 Die Erschaffung der Welt

(Gen 1,1 - 2,4)
Um das "Hexaemeron", das "Sechstagewerk" Gottes zu zeigen, hatten die Künstler zwei Möglichkeiten: angelehnt an die Mittelalterliche Bildsprache war die Schöpfung für eine zyklische Darstellung prädestiniert. So schmückte Raffael die Loggien im Vatikan, beginnend mit der Schöpfung, endend beim Abendmahl. Ab der Renaissance findet verliert sich das Thema ein wenig in der bildenden Kunst, da es keinen dramatischen Höhepunkt bietet. Auf Einzelwerken fällt vielmehr die gesamte Schöpfung auf einen Moment zusammen. 

Mit den vielen unterschiedlichen Tierarten konnten die Maler ihre "varietas", ihr Fähigkeit zum Variantenreichtum unter Beweis stellen.

Der Segensgestus verdeutlicht, dass Gottvater hier durch den Gedanken Materie erschafft. Man unterscheidet zwischen römischen und griechischem Gestus.

Gottvater ist hier in menschlicher Gestalt zu sehen und erinnert mit seinem langen weißen Bart an den Typus des Philosophen aus der Antike, an den hier erinnert werden soll. Das Bilderverbot des Mittelalters wird in der Renaissance nicht mehr so ernst genommen.

In diesem Werk wimmelt es nur so von verschiedenen Tierarten. Hier fallen der 5. Tag - Erschaffung der Fische und Vögel - und der 6. Tag - Erschaffung der Landtiere zusammen. Von Adam, der ebenfalls an diesem Tag erschaffen wurde, ist noch nichts zu sehen.

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Tintoretto – Die Erschaffung der Tiere (5. und 6. Tag)
Öl auf Leinwand, um 1550

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