19 Rebekka am Brunnen
(Gen 24)
Die Geschichte der Rebekka am Brunnen ist eine der Brautwerbung und der Gastfreundschaft. Als Abraham bereits hochbetagt ist, möchte er für seinen Sohn Isaak eine Braut finden. Er schickt seinen treuen Diener Eliezer mit einem Gefolge aus Kamelen nach Nahor, da es keine Frau der Kanaaniter sein sollte. Dort beschwor er Gott, dass die Frau, die ihm und seinen Kamelen am Brunnen zu trinken gebe, die Frau Isaaks werden soll. Es war Abend als Eliezer ankam, und die Frauen kamen an den Brunnen. Rebekka, die sehr schön und jung war, war diejenige, die dieser Gastfreundschaft nachging. Eliezer schenkt ihr daraufhin Schmuck, einen Nasenring und Bänder für die Arme. Rebekka gibt sich als Enkelin Abrahams Bruder zu erkennen. Sie lässt die Fremden im Zelt ihrer Familie übernachten. Eliezer verrät nun auch sein Anliegen. Rebekka wird Isaaks Frau.
Rebekka ist - nach Eva - die erste wichtige Frauengestalt des Alten Testamentes, die auch den Hergang der Geschichte beeinflusst. Sie verkörpert die Tugend und die Hilfsbereitschaft; die Verkündigungsszene erinnert an die Verkündigung an Maria. In Bildern reduziert sich das Geschehen auf die zwei Protagonisten oder zeigt eine weitere Gruppe junger Frauen, die deutlich machen, dass Rebekka in dieser Szene die "Auserwählte" ist. Oft spielt die Szene, dem Quelltext treu, an einem Brunnen vor der Stadtmauer. Die Frauen sind gegeneinander austauschbar, Rebekka wird durch ihre Schönheit oder die Lichtführung dann besonders herausgestellt. Eliezer wiederum ist oft der einzige Mann in diesen Szenen und in orientalischer Kleidung gehalten. Oft wird auch die Schmuckübergabe gezeigt. Das Bildthema ist im Barock beliebt und bietet Raum, viele verschiedene Figuren in unterschiedlichen Posen und Ausdrücken zu zeigen.