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9 Die Sintflut

(Gen 7,10 - 8,3)
Die Sintflut ist das Sinnbild für die grausame Bestrafung Gottes. 40 Tage und 40 Nächte regnete es und bedeckte die gesamte Erdoberfläche. Das Motiv der Sintflut kann in Werken mit großer Dramatik dargestellt werden. Es ist als Mahnung an die Menschen zu verstehen, nicht mit Hochmut auf andere zu reagieren, sondern demütig und gottesfürchtig zu bleiben. Noah ist damit als Exempel zu verstehen für den frommen und gehorsamen Menschen, der von Gott gerettet wird. Die Arche wird auch oft mit der Kirche gleichgesetzt, die alle Gläubigen rettet. Die verschlossene Arche bildet bei diesen Werken einen starken Kontrast zu den ums Überleben kämpfenden Menschen. Das ganz wird meist in eine spektakuläre und oft großformatige Sturmdarstellung eingebaut.

Weit entfernt im Hintergrund sieht man die Arche davonschwimmen. Sie ist durch eine Wolkenöffnung erhellt und scheint wie von Gott begleitet. Hier ist das Meer ruhig, die restliche Umgebung zeugt vom Gegenteil.

Das ganze Werk erinnert an das berühmte Werk von Gericault "Das Floß der Medusa". Auch dort schwimmt im Hintergrund die erhoffte Rettung. Im Vordergrund, wie auch hier, bäumen die Hilflosen sich pyramidal auf.

Die blutrote Sonne ist noch links im Hintergrund zu sehen, jedoch steht auch schon der Mond am Himmel. Die gesamte Szene ist so düster, dass sie endzeitlichen Charakter hat. Auch Blitze und Kometen spiegeln die Wut Gottes in der Natur wider.

In dem wirren Gewusel findet sich auch allerhand unerwartetes: ein Löwe klammert sich verzweifelt an einem Ast fest; eine Mutter hat ihre Babies in einem Tuch auf den Rücken gespannt und rechts beweint ein Engel eine überdimensionale Figur. Womöglich integrierte Danby diese Figur, da Riesen und Helden in dem Bibelstück erwähnt wurden.

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Francis Danby – Die Sintflut
Öl auf Leinwand, 284,5 x 452,1 cm, 1805, Tate, London

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